National workshop - Austria
Unter Plattformen: Macht, Verantwortung und Regulierung
Nationaler Workshop Österreich (Gastland: Schweiz)
29. April 2022
Venue: Universität Salzburg, Edmundsburg, Europasaal
Program
09:00 Eröffnung des Workshops
09:05 – 10:30: Regulierungskontext
- Natascha Just (Universität Zürich)
- Thomas Schneider (BAKOM, Schweiz)
10:45 – 12:15 Wirtschaftspolitischer Kontext
- Andrea Grisold (Universität Wien)
- Natalie Harsdorf-Borsch (Bundeswettbewerbsbehörde)
12:30 – 13:30 Mittagsverpflegung
13:30 – 15:00 Unternehmenspolitischer Kontext
- Florian Saurwein (Österreichische Akademie der Wissenschaft)
- Susanne Lackner (KommAustria)
15:15- 16:45 Publizistischer Kontext
- Manuel Puppis (Universität Freiburg, Schweiz)
- Thomas Häussler (BAKOM, Schweiz)
16:45 Ergebnisse und Verabschiedung
Josef Trappel und Werner A. Meier (EuromediApp)
Unter Plattformen: Macht, Verantwortung und Regulierung
Die unternehmerische und politische Entschlossenheit zur umfassende Digitalisierung der öffentlichen Kommunikation seit Beginn des Jahrhunderts erfordert neues oder zumindest angepasstes regula-torisches Handeln. Die globalen Kommunikationskonzerne GAFAM (Google, Apple, Facebook, Amazon, Microsoft) haben Fakten geschaffen. Wer die Leistungen in Anspruch nehmen will, hat deren Regeln zu akzeptieren oder bleibt ausgeschlossen. Diese Regeln der dominierenden Konzerne greifen aber tief in die Kommunikations- und Freiheitsrechte der Menschen ein; sie verändern ökonomische Gegebenhei-ten ebenso wie die Nutzung publizistischer Inhalte. Ihre globale Dominanz ist medienhistorisch einzig-artig. Europa beobachtet die Entwicklung aus eigener Betroffenheit und doch aus der Distanz. Europä-ische Kommunikationsunternehmen zählen nicht zu den gestaltenden Kräften im globalen Wettbewerb. Erst recht nicht jene aus europäischen Kleinstaaten. Als Reaktion auf diese hegemonialen Machtver-hältnisse hat die Europäische Union damit begonnen, die geteilten Werte in Regulierungsinstrumente zu übersetzen, wie etwa die Datenschutzgrundverordnung oder die beiden Vorhaben „Digital Market Act“ und „Digital Services Act“. Auch die Initiative „Media Freedom Act“ erfasst die Problematik.
Das Jean Monnet Netzwerk European media and platform policy (EuromediApp, 2020 bis 2023) verfolgt das Ziel, Wissenschaft unterschiedlicher Disziplinen mit Politik und Verwaltung in den sieben teil-nehmenden Ländern zu vernetzen (Belgien, Finnland, Italien, Litauen, Österreich, Portugal, Ungarn). Neben wissenschaftlichen Fachkonferenzen (bisher: Helsinki November 2020, Salzburg Mai 2021, Buda-pest 2021) sind je eine Sommer- und Winterschule für fortgeschrittene Studierende, öffentliche Konfe-renzen (bisher: Löwen 2021), sowie nationale Workshops in den sieben teilnehmenden Ländern Teile des Arbeitsprogramms.
Zu dem nationalen Workshop in Salzburg haben die Organisatoren auch das Nachbarland Schweiz als Gastnation eingeladen, weil die kleinstaatlichen Probleme der beiden Länder, aber auch deren Teilhabe an größeren Sprachräumen, einen fruchtbaren Erfahrungsaustausch versprechen. Der eintägige Work-shop adressiert vier Kontexte, die nicht scharf voneinander trennbar sind, aber jeweils einen anderen Schwerpunkt aufweisen. Ziel des Workshops ist die Bestandsaufnahme der (geteilten) Probleme in den vier Kontexten, jeweils mit einem Fokus auf Plattformpolitik unter medienpolitischen Gesichtspunkten. Die Ergebnisse des Workshops werden zusammen mit jenen der anderen sechs nationalen Workshops in die Konferenz von Kaunas, Litauern, im Mai 2022 eingebracht.
Operativ bringt an den vier Einheiten des nationalen Workshops jeweils eine Person aus der Wissen-schaft und der Politik/Verwaltung durch einen Inputvortrag die Diskussion in Gang, an der sich die Teil-nehmerinnen und Teilnehmer beteiligen können.
Zielgruppe des Workshops sind interessierte Wissenschafter:innen und Personen aus Verwaltung, Regu-lierung und Politik, sowie höhersemestrige Studierende.
Der Workshop wird im Streaming-Modus übertragen. Angemeldete Interessierte können die Veranstal-tung online verfolgen.